Welches Futter bei Diabetes?
Donnerstag, 17. Dezember 2009Fressen soll die Zuckerschnute regelmäßig, und sich darauf freuen! Bei Zuckerhunden ist es enorm wichtig, dass sie ihr Futter richtig gerne mögen. Denn wenn der Hund nicht frisst, gibt es Probleme beim Spritzen und Dosieren des Insulins.
An Diabetes erkrankte Hunde erhalten meist ein Mischinsulin. Dieses sorgt nicht nur für den Abbau der in den Mahlzeiten enthaltenen Kohlenhydrate, sondern deckt gleichzeitig den Insulinbedarf rund um die Uhr ab. Ein Mischinsulin muss deshalb regelmäßig gegeben werden. Bedingt durch die Wirkungskurve dieses Insulins gibt es festgelegte Futterzeiten, zu denen der Hund unbedingt eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit aufnehmen muss. Deshalb ist es super wichtig, dass deiner Zuckerschnute ihr Futter richtig gut schmeckt.
Von der Zusammensetzung her achte darauf, dass der Blutzucker nach dem Fressen nicht allzu schnell und stark ansteigt. Das erreichst du zum Beispiel durch spezielles Diabetikerfutter, das du beim Tierarzt oder im Futterhandel erhältst. Oder durch Faserstoffe, die du dem normalen Futter beifügst: Zum Beispiel Guar, Weizenkleie, Futterzellulose… Diese sorgen dafür, dass die im Futter enthaltenen Kohlenhydrate langsamer verstoffwechselt werden. Sie dürfen aber nicht bei allen Begleiterkrankungen eingesetzt werden.
Begleiterkrankungen berücksichtigen
Aber nicht nur den Diabetes selbst solltest du bei der Futterzusammensetzung beachten: Zuckerhunde haben relativ häufig auch eine chronische oder akute Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse. Setzt du hier ernährungstechnisch falsch an, kommt es zu Entzündungsschüben. Da ist unbedingt eine spezielle, den Ernährungstrakt nicht belastende Schonkost angesagt! Auch andere Organprobleme (zum Beispiel Leber oder Niere…) sollten berücksichtigt werden. Und im Falle des Selberkochens natürlich, dass alle benötigten Nährstoffe enthalten sind.
Am besten lässt du dich individuell von einem Ernährungsexperten beraten, der all diese Begleiterkrankungen mit berücksichtigt. Er oder sie sollte Erfahrung im Umgang mit Hundediabetes und seinen Begleiterkrankungen haben.
Der Ernährungsexperte fragt dich nach Alter, Gewicht, Bewegung, Körperbau und -Rasse, weiteren Erkrankungen und Besonderheiten und errechnet den individuellen Nährstoffbedarf. Danach bekommst du ein leckeres Rezept. Deine Zuckerschnute wird sich schon während des Kochens das Schnäuzchen schlecken!
In den kommenden Tagen wird dann das neue Futter “eingeschlichen”: Du gibst jeden Tag ein wenig mehr vom neuen und weniger vom alten Futter. Du wirst bemerken, dass sich bereits während der Futterumstellung der Insulinbedarf ändert. Meist sinkt der Bedarf. Sei darauf gefasst, dass - besonders sechs bis acht Stunden nach Caninsulin-Gabe - der Blutzucker sinken kann und passe in Absprache mit deinem Tierarzt die Insulindosis an.