Artikel-Schlagworte: „Hundediabetes“

Insulin-Überdosis auf Rezept

Montag, 1. September 2008

Warum verordnen so viele Tierärzte ihren vierbeinigen Patienten eine Überdosis Insulin? Rund 80 Prozent der Hunde, die zur Erstberatung auf die www.zuckerhunde.de kommen, erhalten von ihrem Haustierarzt zu hohe Start-Dosierungen - teilweise wird doppelt so viel Insulin gespritzt wie der Hersteller empfiehlt. 

Ein Wunder, dass so viele Hunde diese Insulin-Attacke (zunächst) überleben. Das Wunder heißt Somogyi Overswing: eine Gegenregulation des mit Insulin überversorgten Körpers, bei der die Leber stimuliert wird und auch andere Stresshormone (vor allem Adrenalin und Glukagon) mobilisiert werden. Dadurch steigt der Blutzucker sehr rasch über mehrere hundert mg/dl an und reagiert oft über zwei, drei Tage scheinbar nicht mehr auf weitere Insulingaben - sieht aus wie Therapieversagen…

Noch gefährlicher wird’s, wenn dann das vermeintlich schlechte Ansprechen auf Insulin mit einer weiteren Erhöhung der Insulindosis bekämpft werden soll. Auch das kommt in der Praxis häufig vor… Ein Kreislauf beginnt, bei dem der Diabetes-Patient nur verlieren kann. Denn irgendwann nach Wochen oder Monaten funktioniert diese Gegenregulation nicht mehr… der Hund fällt in eine massive Unterzuckerung und stirbt. Wir haben das schon einige Male erleben müssen, und - viel öfter noch - gerade noch so eben verhindern können.

Hersteller-Empfehlungen beachten!

Beim Festlegen der Insulindosis gibt es zwei Schlüssel zum Glück, die den gefährlichen und weit verbreiteten Somogyi-Effekt verhindern können: Zum einen: die Dosierungsempfehlungen des Insulinherstellers zu beachten. Die Dosierungsempfehlungen von Caninsulin findet ihr hier: Insulindosierung (bitte unten bei “Zweimal tägliche Gabe” die Expertenempfehlungen ausdrucken und zum Tierarzt mitnehmen, am besten gleich zusammen mit der Telefonnummer des Insulinherstellers).

Keine Insulin-Erhöhung ohne Tagesprofil!

Zweiter Schlüssel zum Glück: Ein Blutzucker-Tagesprofil anlegen. Entweder selbst zu Hause (authentischere Werte, da kein Stress und gewohnter Tagesablauf) oder beim Tierarzt (geht zur Not auch). Mit so einem Blutzucker-Tagesprofil entlarvst du sowohl drohende Unterzuckerungen als auch Gegenregulationen. Beim Vorliegen eines Somogyi-Effektes fällt der Blutzucker stark ab (unter 70 mg/dl) und steigt danach rasch und stark an (auf über 300 mg/dl, oft auch über 600 mg/dl) Um dieses Absinken und Ansteigen des Blutzuckers zu enttarnen, misst du über zwölf Stunden hinweg alle ein, zwei Stunden den Blutzucker. Einen dauerhaft vorliegenden Overswing kannst du nur enttarnen, indem du über mehrere Tage hinweg so ein Tagesprofil anlegst. 

Liegt ein Somogyi Overswing vor, hilft nur eines: In Absprache mit dem Tierarzt rasch runter mit der Insulindosis!

Community mit geschlossenem Bereich

Mittwoch, 23. Juli 2008

Viele von euch haben sich ein Karteikarten-System gewünscht, wie ihr es vom ehemaligen Tierdiabetes-Forum gewohnt seid. Wir haben euren Wunsch in die Tat umgesetzt :)

Im Forum könnt ihr eurem Hund einen eigenen Thread anlegen - und in dieser “Karteikarte” künftig in Sachen Diabetesmanagement eurer Zuckerschnute den Rat anderer Community-Mitglieder erhalten.

In den Themengruppen könnt ihr eure Erfahrungen mit dem “Blutzuckermessen zu Hause”, “Behandlung mit Caninsulin”, “Getrennte Insuline” und mehr austauschen, euch gegenseitig mit Link-Tipps versorgen oder mit Hunde-Büchern. Auch einen Flohmarkt gibt es dort. Ihr könnt selbst beliebig viele Themengruppen anlegen.

Ich wünsche euch einen fruchtbaren Austausch und jederzeit Beistand in der Zuckerhunde-Community und freue mich, euch auch im Chat (dem sogenannten Livestream) zu sehen!

Und es gibt noch mehr Neuigkeiten: Wie ihr gemerkt habt, wird auch im Hintergrund der Zuckerhunde.de gewerkelt. Wir haben die Software upgedatet, dabei ist einiges durcheinander gekommen, was in den nächsten Tagen noch gerichtet wird. Speziell die Suche, das Drucken der Seiten und das Weiterempfehlen sowie die Kontaktformulare funktionieren gerade nicht richtig. Wir sind da dran :)

Dieses Blog, das euch durch die vergangenen vier Wochen seit Schließung des Tierdiabetes-Forums begleitet hat, wird gerade von einer Designerin schön gemacht. In ungefähr zwei Wochen wird das neue Blog-Kleidchen zu sehen sein.

Herzliche Grüße

Birte

Zuckermessen zu Hause

Samstag, 8. März 2008

Zuckermessen zu Hause - das geht ganz einfach. Ein kleiner Pieks ins Ohr für den Zucker-Check – und schon geht’s weiter mit Rennen, Toben und Spaßhaben.

Das Zauberwort heißt Home Monitoring und bedeutet, dass du nicht zu jeder Zuckerspiegel-Bestimmung zu deinem Tierarzt musst, sondern nur noch zu den allgemeinen Untersuchungen und zur Beratung. Alles andere machst du selbst. Das geht ganz einfach! Bei zuckerkranken Menschen ist das Verfahren bereits seit Jahren etabliert und aus dem Alltag aller Diabetiker nicht mehr wegzudenken.

Zusammen mit uns und deinem Tierarzt kannst auch du es lernen und deinem Hund und dir selbst einen großen Gefallen tun: Anhand der zu Hause gemessenen Werte erkennst du drohende Unterzuckerungen frühzeitig. Außerdem kann dein Tierarzt so die Insulinbehandlung besser auf den individuellen Bedarf deines Hundes abstimmen. Das ist wichtig für Herz, Hirn und Gefäße!

>> Hilfe bekommst du unter www.zuckerhunde.de.

Herzlich Willkommen!

Samstag, 8. März 2008

Dein Hund hat Diabetes. Das heißt: Sein Körper ist nicht mehr in der Lage, seinen Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise zu steuern. Mit dieser Krankheit ist dein Hund nicht alleine - Diabetes betrifft in Deutschland insgesamt 40.000 Hunde und Katzen und mindestens 4,5 Millionen Menschen.

http://zuckerhunde.deBeim gesunden Hund schüttet die Bauchspeicheldrüse nach dem Essen Insulin aus. Das Insulin transportiert den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker in die Körperzellen. Dort erfüllt der Zucker eine lebenswichtige Funktion: Er versorgt das Gehirn mit Sauerstoff. Er sorgt dafür, dass dein Hund seine Muskeln bewegen kann, dass er sehen, denken und sich bewegen kann.

Doch nur mit Hilfe des Insulins kann der Zucker in die Zellen eindringen. Fehlt das Insulin, oder kann es aufgrund einer anderen Ursache nicht ausreichend wirken, bleibt der Zucker im Blut - dein Hund hat Diabetes mellitus, die sogenannte “Zuckerkrankheit”. Unbehandelt würde diese Krankheit zum Tode führen, da der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.

Deshalb braucht dein Hund jetzt deine Hilfe: Genau wie beim menschlichen Diabetiker kannst du ihm das fehlende Insulin ganz einfach von außen zuführen. Wie das geht, erfährst du in diesem Blog oder auf http://zuckerhunde.de. Dort haben sich Besitzer von zuckerkranken Hunden zusammengeschlossen, um über Diabetes beim Hund und seine Behandlung zu informieren und aufzuklären.


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